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weit gereist - eine Ausstellung mit weit gereisten Dingen im Museum im Vorwerk

04. 05. 2024 bis 03. 06. 2024 von - Uhr

Berührende Geschichten im Museum im Vorwerk Ulrichstein in der Ausstellung „weit gereist“

 

Ab dem 4.5.2024 zeigt das Museum im Vorwerk die Ausstellung“ weit gereist“.

Sie wurde von Andrea Hornisch, Beraterin im Jugendmigrationsdienst im Caritaszentrum im Vogelsberg, zusammen mit Andreas Goldberg von der Stadtjugendpflege Lauterbach organisiert.

 

In Bildern und Texten werden die teils traurigen, teils romantischen und teils spannenden Geschichten, die sich mit diesen Gegenständen verbinden, erzählt.

Angefangen hatte alles mit der Strickweste von Mirishahe aus dem Kosovo. Als sie 1999 von dort fliehen wollte, kaufte sie kurz vorher die Jacke aus Schurwolle, weil sie wusste, dass sie durch Wälder würde laufen müssen. Mit der Weste wärmte sie unterwegs ihre kleinen Kinder. Schon lange kannte Andrea Hornisch Mirishahe, als sie einmal bei einem Hausbesuch etwas fror. Da bot ihr die Frau die Strickweste an - und erzählte von den Erinnerungen, die sie damit verband.

Gegenstände voller Erinnerungen

"Was mag es wohl noch für Dinge und Geschichten geben?" fragte sich die Caritas-Beraterin. So entstand die Idee zur Ausstellung, die sich wegen Corona erst 2022 verwirklichen ließ. Elf unscheinbare Gegenstände von Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen aus dem Ausland nach Lauterbach kamen, sind Thema der Ausstellung. Auf den elf Bildern sind die Dinge zusammen mit den Männern und Frauen, die sie mit nach Deutschland brachten, zu sehen und ihre Geschichten und die Biografien der Menschen in Textform dargestellt. Ausführlichere Varianten der Texte sind in einer Broschüre nachzulesen. Jedes einzelne Ausstellungsstück ist mit einem QR Code versehen, der zu dieser Broschüre weiterleitet.

Das Projekt wurde gefördert vom Bundesprogramm "Demokratie leben". Junge Frauen und Jugendliche führten Interviews mit den Menschen, die ihre Gegenstände zur Verfügung stellten. Die jungen Menschen waren zuvor über Interviewtechniken und Biographiearbeit informiert worden. Aus den Interviews entstanden die Texte. Die Fotos wurden dann von einer Werbeagentur erstellt und in der Ausstellung und der Broschüre professionell umgesetzt.

"Die Wege der Dinge sind so unterschiedlich wie die dazugehörigen Menschen und die Länder, aus denen sie kommen", heißt es in der Broschüre. Da sind die Briefe, mit denen ein Paar aus Äthiopien lieber von seiner romantischen Liebesgeschichte als von den Gründen seiner Flucht erzählen möchte. Da ist der Geldbeutel, der einen Russlanddeutschen Ukrainer durch den Zweiten Weltkrieg begleitete. Oder zwei Ringe als Reste eines Goldschmucks, mit dem eine somalische Familie ihre Flucht finanziert

So macht die Ausstellung das Thema Migration auf ganz eigene Weise sichtbar. "Eine wirklich schöne und sehr nahbare Art, von Migration zu erzählen", schrieb dazu eine Besucherin. "Es ist erstaunlich, wie oft alltägliche Dinge für eine Lebensgeschichte stehen können und diese auch für uns Außenstehende so greifbar machen." Menschen mit Migrationshintergrund freuten sich über die Wertschätzung, die die Ausstellung vermittelte. Und eine weitere Besucherin notierte: "Danke für diese inspirierende und bunte Ausstellung. Gänsehaut pur!"

Das Museum ist jeden Freitag und Samstag von 13 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr geöffnet

 
Rejeb und Neriba
Rejeb und Neriba

 

Veranstalter

Museum im Vorwerk

Hauptstraße 33
35327 Ulrichstein

(06645) 961014

E-Mail:
www.museum-im-vorwerk.de

 

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